Der Berliner Schlagzeuger Oliver Steidle gehört längst zu den Musiker*innen hierzulande, die sich auch international einen Namen darin gemacht haben, ihre Improvisationsmusik politisch und gesellschaftskritisch aufzuladen, wenn sie zeitgenössischen Jazz zum Beispiel mit HipHop, Grindcore oder Punk mischen. Die Musik seines Quartetts The Killing Popes beschreibt Steidle als „Future Jazz“ – und genauso klingt es auch, was dieser Vierer live auf der Bühne zu präsentieren weiß. Die Originalstücke folgen einer „Cut & Paiste“-Ästhetik, die oftmals scharfe Kontraste in die Improvisationsmusik setzt. Im antizipierenden Miteinander nehmen die Musiker dann wie Figuren beim Blitzschach mit rasender Geschwindigkeit stets neue Positionen ein, sodass es für jeden eine Freude ist, dem Geschehen auf der Bühne mit Augen und Ohren zu folgen. Doch aller harmonischer, rhythmischer und melodischer Komplexität zum Trotz zeigen die vier vor allem, wie humorvoll und witzig die jazzmusikalische Avantgarde von Heute doch klingen kann.
Oli Steidle – dr/comp
Dan Nicholls – key/comp
Keisuke Matsuno – gtr
Justus Rayem – key