Im Rückblick war es die richtige Entscheidung für Jochen Rueckert, sein Schlagzeugstudium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln abzubrechen und 1998 nach New York zu gehen. Er wollte eben als Jazzmusiker weder einer Norm entsprechen noch Erwartungen erfüllen. In New York machte es jedenfalls schnell die Runde, was für ein Talent in der Stadt ist – Pianist Marc Copland holte den Deutschen in sein Trio, Gitarrist Kurt Rosenwinkel engagierte ihn ebenso wie der Saxofonist Mark Turner. Den Kontakt nach Europa hielt Rueckert über ein Quartett mit einstigen Kommilitonen aus Köln: Root 70 um den Posaunisten Nils Wogram. Eigentlich mag er ja keine Orchester. Vielleicht deshalb hat er für sein Konzert auf der Cologne Jazzweek ein Quintett zusammengestellt, mit dem er dann doch einige seiner Songs wie mit einer Bigband gespielt klingen lässt. Seamus Blake am Tenor ist dabei, mit dem Bassisten Doug Weiss steht er für die amerikanische Seite in diesem Quintett. Für die tiefen Bläserfrequenzen ist Europa zuständig: mit Wogram natürlich und dem Niederländer Joris Roelofs an der Bassklarinette. Und Rueckert gibt am Schlagzeug den Primus inter pares – was will man mehr.
Jochen Rueckert – dr
Seamus Blake – sax
Nils Wogram – trb
Joris Roelofs – bcl
Doug Weiss – b