Man hatte schon von ihr gehört, als die im brasilianischen São Paolo geborene Schlagzeugerin und Komponistin Mariá Portugal 2020 „Improviser in Residence“ von Moers wurde. Dass sie eine Instrumentalistin sei, die (afro)brasilianische Rhythmik und die Songtradition Brasiliens mit Jazz, Improvisierter und Neuer Musik amerikanischer und europäischer Prägung mische. Dass sie mit ihren Projekten das Vokabular für eine eigene Sprache entwickelt habe. Und dass sie nicht nur Schlagzeug studiert habe, sondern auch Kommunikation und Semiotik. Erosão ist typisch für ihre Arbeitsweise. Entstanden sind die Songs noch in Brasilien, in der Tradition von Komponist:innen wie Caetano Veloso oder Maria Beraldo. 2019 ließ sie diese Songs von verschiedenen Musiker:innen aufnehmen. Dieses Material brachte sie mit nach Deutschland, bearbeitete es mit analogen und digitalen MItteln weiter und studierte es mit einem Septett aus Kölner Improvisationskünstler:innen ein. Jede dieser Schichten ließ die Musik weiter erodieren, um am Schluss Portugals Songs bis zur Unkenntlichkeit transformiert zu haben.
Mariá Portugal – voc/dr/comp
Lotte Anker – sax
Angelika Niescier – sax
Matthias Müller – trb
Moritz Wesp – trb
John-Dennis Renken – trp
Reza Askari – b