Ins Deutsche übersetzt bedeutet „supersonic“ so viel wie Überschall. So in etwa fühlt es sich an, wenn das Supersonic Orchestra um den norwegischen Schlagzeuger Gard Nilssen mit seinen Blech- und Holzbläser:innen plus drei Bässen und drei Drumsets über den Köpfen des Publikums hinwegbrandet. Entstanden ist dieses Orchester als eine Art Auftragswerk, als Nilssen 2019 „Artist in Residence“ für das Jazzfestival im norwegischen Molde war. Doch zeigt sich in der Performance dieses Orchesters mehr als nur die schiere Kraft von zehn Bläser:innen und sechs Rhythmikern. Die energiegeladene Power der je dreifach besetzten Rhythmusgruppe gerät ins Wanken, wenn man auf das Mikrotiming der Bassisten und Schlagzeuger achtet, das urplötzlich für simmernde Grooves und eine differenzierte Dynamik sorgt. Die schiere Lautstärke der Bläser:innen wird geradezu eingedampft, wenn komponierte Parts dazwischen fahren und die tobenden Klangtrauben sich ganz überraschend gleichermaßen verdichten wie auflösen. Orchestraler Jazz von Heute ist nämlich ästhetisch wie stilistisch auffordernd und herausfordernd zugleich.
Eirik Hegdal – sax
Per ”Texas” Johansson – sax
Kjetil Møster – sax
Sissel Vera Pettersen – sax
Maciej Obara – sax
André Roligheten – sax
Thomas Johansson – trp
Goran Kajfes – trp
Erik Johannessen – trb
Guro Kvåle – trb
Petter Eldh – b
Ole Morten Vågan – b
Ingebrigt Håker Flaten – b
Håkon Mjåset Johansen – dr
Hans Hulbækmo – dr
Gard Nilssen – dr