Ende vergangenen Jahres erschien das schlicht mit der Ziffer 2 betitelte, zweite Album des Quartetts RE:CALAMRI um den Kölner Bassisten Oliver Lutz. Darauf zu hören ist eine Improvisationsmusik, die einerseits mit vielen Unisono-Passagen von Klavier und Keyboards (Pablo Held) und Saxofon (Wanja Slavin) die Heydays der Jazz-Fusion-Ära hochleben lassen, andererseits aber auch die tighten Grooves eines akustischen Modern Jazz zwischen dem Leader Lutz und dem Schlagzeuger Andi Haberl in den Fokus rücken. Es ist stets eine wahre Freude, der sich eruptiv Bahn brechenden Spielfreude dieser vier Musiker aus Köln und Berlin zu folgen, zu hören, wie sie diese verwinkelten Themen in den akustischen Raum modellieren, und zu sehen, wie das rhythmische Fundament der Musik von RE:CALAMARI oftmals per se unter Spannung gesetzt wird. Zudem bereichern Experimente mit unterschiedlichen Klangfarben, Formen und dynamischen Prozessen das ästhetische Setting dieses Quartetts.
Tineke Postma – sax
Pablo Held – key, synth
Oliver Lutz – b
Andi Haberl – dr