Seit 2011 gibt es das Quartett PHILM um den Berliner Saxofonisten Philipp Gropper. Die Improvisationsmusik von Gropper, Elias Stemeseder (Piano, Synthesizer), Robert Landfermann (Bass) und Oliver Steidle (Drums) ist gleichermaßen vielschichtig und mehrdeutig, weil das rhythmische Phänomen Groove die teils frei tonalen, harmonischen und melodischen Prozesse, die durch die vier Musiker angestoßen werden, in einer auch im Jazz nicht alltäglichen Form strukturiert. Das Polyrhythmische hat sich bei PHILM zu einem Vokabular entwickelt, das den Sound dieses Quartetts prägt. Zum üblichen rhythmischen Vokabular aus Triolen, Sechzehntel usw. sind auch noch ,Zwischenrhythmen‘ hinzugekommen. Zum Beispiel baut sich auf einer Septole ein ganzer Groove auf, darunter läuft aber ein Vierviertel-Takt durch. Wenn dieser Vierer aber nicht wahrgenommen wird, dann ensteht eine Ebene, bei der man den Eindruck hat, dass es rhythmisch mal schneller oder langsamer wird. Erst durch den Bezug zum Viervierteltakt wird die Spannung aufgebaut, die diffus wirkt, aber dennoch gar nicht diffus ist. 2021 ist PHILM mit dem Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Band des Jahres“ ausgezeichnet worden.
Philipp Gropper – sax
Elias Stemeseder – p
Robert Landfermann – b
Oliver Steidle – dr