2019 hat sich die Berliner Pianistin Julia Hülsmann dazu entschlossen, ihr seit zwei Jahrzehnten bestehendes Trio mit Marc Muellbauer (Bass) und Heinrich Köbberling (Drums), das seit Gründung mit seinem so intuitiven Zusammenspiel zu einem einmaligen Klang gefunden hat, mit Uli Kempendorff zum Quartett zu erweitern. Dieser mit einem so markanten Ton ausgestattete, gleichermaßen kantig wie eloquent phrasierende Saxofonist hat dann tatsächlich den seit jeher bestehenden, epischen Flow der Urbesetzung aufgebrochen und der Band neue Fenster in die zeitgenössische Jazzmusik geöffnet. Gleich das erste Album dieses neuen Julia Hülsmann Quartetts demonstrierte mit seinem leicht schwingenden Groove eine lyrische Offenheit, die auf die Vertrautheit der vier Musiker:innen zurückzuführen ist. Mit Erfolg: „Not Far From Here“ wurde 2021 mit dem Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Album des Jahres“ ausgezeichnet. Und seit vier Jahren agiert man nunmehr auf Augenhöhe. Während zum Beispiel über das Repertoire basisdemokratisch entschieden wird, überlässt man sich auf der Bühne vertrauensvoll ganz dem freien Fluss des gemeinsamen, improvisatorischen Miteinanders.
Julia Hülsmann – p
Uli Kempendorff – sax
Marc Muellbauer – b
Heinrich Köbberling – dr